Die Osprey-Werke von John Weal sind ein leichter, gut aufgemachter Lesestoff. Leider tendiert der Autor dazu, alle alten Mythen und Fehlinformationen zu wiederholen und so für ihre Festigung zu sorgen. Mit der Thematik “Sturmgruppen” hätten sich wohl die meisten Autoren schwer getan. Die Quellenlage ist nicht besonders üppig und vieles publiziertes ist voll von Fehlinterpretationen und Fehlern. Nicht von ungefährt haben die beiden französischen Autoren der JG 300 Chronik über 25 Jahre gebraucht, um historisches Material publikationsreif zusammenzutragen.
John Weal stützt sich leider zu oft auf überholte bzw. zweifelhafte Publikationen. Augenzeugenberichte sind sehr spärlich, u.a. Berichte aus Walther Dahls streitbarem Buch “Rammjäger”. Erst später wenn Ernst Schröder über seinen Abschuss im November 44 berichtet , bekommt man einen persönlichen Eindruck vom Einsatz. Ansonsten gibt es keine Augenzeugenberichte und später wird es noch fader, wenn einzig über Verluste und die schwindende Stimmung in den Einheiten berichtet wird. Der Abschnitt ab dem August 1944 bis zum Ende des Buches las sich wie ein Abklatsch von Werner Girbigs “Start im Morgengrauen”. Das letzte Kapitel in welchem der Autor den Zusammenhang von Sturm- und Rammjägern herzustellen sucht, hätte lieber weggelassen werden sollen. Das Kommando Elbe hat mit den Sturmjägern rein gar nichts zu tun!
Im JG 301 war es nicht üblich neben der Taktischen Kennung die Werknummern zu verzeichnen, deswegen gibt es keine Zuordnung von Flugzeugführer zu Einsatzmaschinen.
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